Schwarzstorchprojekt

Wenn wir den Schwarzstorch schützen, schützen wir nicht nur einen seltenen wunderschönen Vogel, sondern auch einen Leitvogel für ein intaktes Ökosystem:

Der Schwarzstorch ist der scheue Bruder des Weißstorchs. Im Unterschied zu diesem reagiert der Schwarzstorch äußerst empfindlich auf Störungen durch den Menschen. Mit seinem roten Schnabel und seinen roten Beinen würde man ihn eigentlich in einer eher exotischen Gegend der Erde vermuten, nicht jedoch in der rauen Eifel.

Aber hier ist in den letzten Jahrzehnten ein Schwerpunkt an Brutvorkommen dieses auffälligen großen Schreitvogels entstanden. Einsame Bachläufe, lichte Wälder und weite Wiesenflächen der Mittelgebirge sind das bevorzugte Brut- und Nahrungsgebiet dieses Zugvogels. Obwohl er zu den gehört, ist er weiterhin gefährdet und bedarf des besonderen Schutzes. Ziel des von der EifelStiftung geförderten Schwarzstorchprojekts Eifel ist der Schutz der in der Eifel lebenden Schwarzstörche.

Der Schwarzstorch (Ciconia nigra) gehört zur Familie der Störche (Ciconiidae) und ist gemeinsam mit dem Weißstorch (Ciconia ciconia) die einzige in Europa brütende Art aus der Familie der Störche. Schwarzstörche sind Zugvögel, die meist im Februar / März aus ihrem Winterquartier in West- oder Ostafrika zurückkehren, um u.a. in der Eifel zu brüten.

Mit einer Größe von fast einem Meter erreicht er eine Flügelspannweite von 170–200 cm und wird bis zu 3 kg schwer. Sein Gefieder ist schwarz, bei den Altvögeln metallisch schimmernd. Bauch, Teile der Brust und die Unterschwanzdecken sind weiß. Zur Brutzeit ist die Färbung des roten Schnabels, des Augenrings und der roten Beine der Altvögel besonders intensiv

Der Schwarzstorch genießt weltweit den höchstmöglichen Schutzstatus und ist in fast allen Naturschutzrichtlinien und Konventionen aufgeführt. Er gilt als äußerst sensibel, scheu und störungsempfindlich. In Deutschland kommt der Schwarzstorch mit 650–750 Paaren vor allem in den waldreichen Mittelgebirgen wie der Eifel vor.

Wenn wir den Schwarzstorch schützen, schützen wir nicht nur einen seltenen wunderschönen Vogel, sondern auch einen Leitvogel für ein intaktes Ökosystem. Nur in einer intakten natürlichen Umgebung mit Bachläufen, natürlichen Teichen, Auen und alten Wäldern  kann der Schwarzstorch leben und sich vermehren. Noch hat die Eifel viel davon zu bieten. Wir möchten uns dafür einsetzen, dass dies so bleibt bzw. so wieder wird, wie es früher war, Denn diese Rückzugsgebiete braucht nicht nur der Schwarzstorch, sondern auch der Mensch.

Folgende Ziele zum Schutz der Schwarzstörche unterstützt die EifelStiftung mit dem Schwarzstorchprojekt Eifel:
  • Zusammenführung aller Informationen zu den in der Eifel lebenden Schwarzstörchen
  • Zusammenführung von Experten zum Schutz der Schwarzstörche
  • Zusammenarbeit mit den Naturschutzbehörden
  • Unterstützung von Projekten zum Schutz der Schwarzstörche (Schutz von Horsten und Nahrungshabitaten)
  • Zusammenarbeit mit internationalen Vereinen und Verbänden

Beobachtung der Schwarzstörche in der Eifel

Eine Vielzahl ehrenamtlicher Beobachter erfassen gemeinsam seit 2018 die Flugbewegungen der Schwarzstörche sowie die Frequentierung und das Verhalten an den Nahrungshabitaten im Kreis Euskirchen. Durch die Intensivierung der Beobachtungen konnten in den Jahren 2020 und 2021 über 800 Beobachtungen erfasst und ausgewertet werden.
Wir freuen uns wenn Sie uns Ihre Beobachtung melden und somit teil unseres Projekt werden. 

Beachten Sie bitte: Halten Sie sich von den Horsten fern und stören die Störche dort auf keinen Fall!

(Foto: © H. Yasui – iStock)

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